15.10.2020 | Kategorie : Spectrum

Der kontrollierte Schraubenanzug

Unverzichtbar für exakte Verbindungen


Immer mehr Schraubverbindungen müssen mit einem vorgegebenen Anzugsdrehmoment festgezogen und dokumentiert werden. Der Grund: strenge Sicherheitsvorschriften und Qualitätsvorgaben. Denn nur eine definierte Schraubverbindung sorgt dafür, dass die Verbindung die späteren Belastungen im Betrieb aushält. Hinzu kommt: Immer häufiger finden empfindliche Materialien wie Carbon, Magnesiumlegierung oder Kunststoff Verwendung. Eine falsche Vorspannkraft könnte die entsprechenden Bauteile beschädigen oder dazu führen, dass die gewünschten Verbindungseigenschaften nicht erzielt werden.

Beispiel Flugzeugbau: Insbesondere in einer Turbine oder im Bereich des Fahrwerks finden sich viele sicherheitsrelevante Verschraubungen. Sie müssen exakt nach Vorgabe angezogen werden. In der Produktion und bei der Wartung sind präzise Drehmomentwerkzeuge daher unverzichtbar.

Auch im Kraftwerksbau bzw. in der Energiegewinnung kann sich eine falsch angezogene Schraube zu einer sehr teuren Angelegenheit auswachsen: Muss ein Kraftwerk vom Netz gehen, bedeutet jede Minute Verluste für den Betreiber, die es unbedingt zu vermeiden gilt.

Nicht zuletzt ist Drehmomenttechnologie am Bau längst unverzichtbar: Von Stahlträgerkonstruktionen oder Befestigungselementen wird erwartet, dass sie absolut verlässlich sind und viele Jahre überdauern – und das teils unter extremen Bedingungen, etwa im Brückenbau. Drehmomenttechnologie ist hier längst unverzichtbar, denn nur sie kann eine ausreichende und auf Langlebigkeit ausgelegte Vorspannkraft erzeugen. Einzige Ausnahme: Schraubverbindungen mit Scherlochleibung, bei denen die Kraftübertragung im Gegensatz zur Reibungsverbindung quer zur Richtung der Schraubenachse erfolgt.

Fazit: Beim Anzug vieler Verschraubungen ist eine exakte Dosierung der Kraft das A und O.